Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto
Müller
Name, Vorname: |
Nicolaus Peter
Graack |
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* wann und wo: | 10. 04. 1819 in Arnis | |
† wann und wo: | 27. 12. 1890 Davenport/Iowa USA | |
Familie: | ||
Ursprünglicher Beruf: |
Schiffbauer |
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Ausbildungsorte: | vermutlich Kiel | |
Atelier- standort(e): |
Altona, Davenport/Iowa | |
Zeitraum/Straße: Altona - 1856-1862 Reichenstraße 25 - Frühjahr 1862-1866 Große Mühlenstraße Nr. 62 - 1867 Große Fischerstraße 68 - 1868 Große Brauerstraße 8 - 1869-1872 Lucienstrasse 3 Davenport/Iowa - ab 1876 S.E. Corner Main & Second Street. |
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Filiale(n): | keine | |
Inserate in Zeitungen: |
Siehe unten. | |
Bemerkungen: | ||
Biographisches: Graack hatte den Schiffbau auf der Marinewerft Holm in Kopenhagen gelernt. Er war ab 1847 als Schiffsbaumeister in Eckernförde tätig und baute von 1847 bis 1852 zwei Jachten und eine Galeasse für heimische Auftraggeber. An der Bergung des Wracks des am 5. April 1849 vor Eckernförde versenkten dänischen Linienschiffes „Christian VIII“ war N.P. Graack aktiv beteiligt. Den Bürgereid leistete er 1849. Er verließ 1853 Eckernförde, zog nach Kiel, später nach Altona. Er war ein Vetter des bekannten Fotografen Johann Martin Graack, der 1853 in Kiel ein Atelier eröffnet hatte (und ihn vielleicht in die Kunst der Fotografie eingeführt hat). Ab 1855 trat er in Altona in Erscheinung, zunächst als Compagnon in dem Photographischen Institut der Firma Fiche & Co., Rathausmarkt 22. Von 1856 bis 1866 betrieb er dann ein eigenes Fotoatelier in Altona. Danach übte er sehr unterschiedliche Berufe aus: 1867 unterhielt er eine Fettwaren-Handlung, 1868 war er Steuer-Executor und von 1869 bis 1872 versuchte er sich als Schuldiener (Custos) an der Bürgerschule. 1872 wanderte N. P. Graack mit seiner Frau Johanna Catharina, geb. Bleicher, und seinen fünf Kindern (Daten sind bekannt von: Fritz: 1. 10. 1837 - 30. 12. 1903); Malwine: 01. 12. 1855 - 19. 07. 1894; Ottilie: 13. 04. 1859 - 21. 07. 1906, alle gestorben in Dawenport) in die USA aus: Am 24. Juli 1872 trafen sie an Bord des Dampfers „Holsatia“ In New York ein. In Davenport/Iowa nahm er ab 1876 wieder seine Arbeit als Fotograf auf. Er wurde auf dem Fairmount Cemetery in Davenport beigesetzt, seine Grabstelle hat sich bis heute erhalten. |
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Vorgänger: | - | |
Nachfolger: | - |
N. P. Graack: Herrenbildnis. Ferrotypie, im Kartonpassepartout, undatiert. |
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Zu Beginn seiner Tätigkeit im neuen Atelier verwendete Graack (wie ehedem in Altona) zur personalen Kennzeichnung zunächst einen Gummistempel; erst später verfügte er über speziell für ihn gedruckte Revers-Kartonagen, sowohl für Fotografien als auch für die offenbar bei Kunden nach wie vor beliebten Ferrotypien. | ||
N. P. Graack: Bildnis eines Ehepaares. Ferrotypie, im Kartonpassepartout, undatiert. |
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Carte de Visite aus Graacks Atelier mit vorgedrucktem Revers |
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Sein Kompagnon H. P. Fiche machte sich früh in Altona selbständig mit einer Kombination aus einer Galanteriewarenhandlung und einem photographischem Atelier, ging aber im Herbst 1855 in Konkurs mit der Galanteriewarenhandlung - zusammen mit seinem Kompagnon Graack, wie folgende Annonce ausweist: | ||
Altonaer Nachrichten vom 22. 09. 1855 | ||
Altonaer Nachrichten vom 18. 05. 1856 | ||
Eine sicher willkommene Unterstützung erfährt das Atelier durch einen lokalpatriotisch gesinnten Artikel im redaktionellen Teil des Lokalblattes: | ||
Altonaer Nachrichten vom 14. 12. 1856 | ||
Das Interesse, das fotografische Angebot über den damals üblichen Standard hinaus zu weitern, war N. P. Graack bereits früh ein ständiges Anliegen. Neben Daguerreotypien und Fotografien bot er zeitweise auch Ambrotypien an, wie folgende Annonce ausweist: | ||
Nordischer Courier und Altonaer Nachrichten,
29. 11. 1857 |
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Altonaer Nachrichten vom 06. 05. 1857 | ||
N. P. Graack bewirbt sich in Altona um die "Gewinnung des hiesigen Bürgerrechts"; es wird zeitnah gewährt: | ||
Altonaer Nachrichten vom 17. 07. 1859 | ||
Altonaer Nachrichten vom 23. 07. 1859 | ||
1860 empfindet sich N. P. Graack bereits als fester Bestandteil der damaligen Altonaer Photographen-Szene, wie aus folgendem Annoncentext hervorgeht: | ||
Altonaer Nachrichten vom 14. 08. 1860 | ||
Was die abzulichtenden Motive angeht, überschreitet N. P. Graack den üblichen Rahmen. Ende 1861 heißt es: | ||
Nordischer Courier und Altonaer Nachrichten,
Ausgabe vom 18. 12. 1861. Die Vermutung liegt nahe, daß ihm ein ganz ähnlich gelagertes Projekt seines Kieler Vetters Johann Martin Graack (Abbildung aller Lehrkräfte der Universität Kiel) Vorbild für seine Fotoarbeiten gewesen ist. Das Album ist mittlerweile digital verfügbar und zeigt in nobel-zurückhaltender Präsentation sämtliche Personen des damaligen Lehrkörpers. |
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Nordischer Courier und Altonaer Nachrichten,
23. 04. 1862 |
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Nordischer Courier und Altonaer Nachrichten,
02. 05. 1862, wiederholt am 04. 07. 1866 |
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Nordischer Courier und Altonaer Nachrichten,
15. 05. 1868 |
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Nordischer Courier und Altonaer Nachrichten,
02. 07. 1868 |
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