Name, Vorname: |
Josef Ignaz Adolph
Münzberg |
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* wann und wo: | 23. 05. 1827 in Wien | |
† wann und wo: | 23. 03. 1884 in Dresden | |
Familie: Die Vorfahren von Josef Ignaz Adolph Münzberg stammten aus Böhmen. Der 1855 in Hernals bei Wien geborene Sohn Johann Anton Friedrich wurde - wie sein Vater - auch Photograph. Er heiratete am 15. März 1879 die aus Kiel gebürtige Maria Margarethe Elisabeth Bode. Die Familie zog 1881 von Dresden nach Hamburg. Ein eigenes Photo Atelier betrieb Münzberg jun. in Hamburg nicht. Er arbeitete, wie sein Vater, als Portraitmaler und Retuscheur. Ein langes Leben war ihm nicht vergönnt. Er starb im 42ten Lebensjahr am 20. August 1896. Seine Mutter, Anna Friederike Henriette Münzberg, geb. Lampe war bereits am 8. Oktober 1888, ebenfalls in Hamburg gestorben. Die Enkeltochter von Josef Ignaz Adolph Münzberg, Friederike Dorothea, geb. am 16. 06. 1879 in Dresden, trat in die Fußstapfen ihres Großvaters und Vaters und wurde ebenfalls Fotografin. |
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Ursprünglicher Beruf: |
Accessist (Finanzbeamter) der k.k. Central-Hofbuchhaltung für die Communikations-Anstalten. |
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Ausbildungsorte: | nicht überliefert | |
Atelier- standort(e): |
Wien Kiel Preetz Altona Rumburg (Sudetenland) Dresden |
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Zeitraum/Straße: Wien von Ende der 1850er Jahre bis 1871 häufig wechselnde Adressen Kiel 1873-75 Sophienblatt 18 1875-1878 Vorstadt 36 Preetz 1873 neben der Kirche 1875 Klosterstraße 75 Altona 1875 Reichenstraße 8 Rumburg (Sudetenland) nach 1878 Dresden 1884 An der Herzogin Garten |
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Filiale(n): | keine | |
Inserate in Zeitungen: |
nicht überliefert | |
Bemerkungen: | - |
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Biographisches: Münzberg wurde in Wien geboren. Die Familie wohnte zu der Zeit in der Salvatorgasse 378. Knapp zwei Wochen nach seiner Geburt starb der Vater Ignaz Franz Münzberg am 12.06.1827 mit 32 Jahren. Am 29. Mai 1854 heiratete er in Wien die 21jährige Anna Friederike Henriette Lampe, die aus Rendsburg / Schleswig-Holstein nach Wien gekommen war. Am 20. 02. 1855 wurde in Hernals, einem Stadtteil von Wien, der Sohn Johann Anton Friedrich geboren. Im „Lexikon zur Photographie in Österreich 1839-1945“ und im Verzeichnis der „Photographen aus Wien 1850-1860“ heißt es dazu: "In der heute zu Wien gehörigen, bis 1892 selbstständigen Gemeinde Hernals, eröffnete Ende der 1850er Jahre in der Ottakringerstraße Nr. 256 Adolf Münzberg sein erstes Photo-Atelier. 1860 verlegte Münzberg das Atelier für eine kurze Zeit dann in den Wiener Stadtteil Wieden in die Waagasse 189. Von 1860 bis 1863 lag das Photo-Atelier mit Glassalon von J.I.A. Münzberg im Wiener Stadtteil Neubau, in der Hauptstraße 222 vis a vis der Pfarr-Hauptschule für Knaben." In den nächsten Jahren wechselte Münzberg häufig die Adresse des Ateliers. Laut dem „Allgemeines Adress-Handbuch ausübender Photographen von Deutschland, den österreichischen Kaiserstaaten und der Schweiz“ aus dem Jahr 1866 befand sich sein Atelier in Wien-Neubau, Hauptstraße 222, ab Herbst 1870 in der Hauptstraße 76, ab 1871 firmierte er als "Photographischer Glassalon" in der im VI. Bezirk gelegenen Mariahilferstraße 87. Um 1872 verließ Adolf Münzberg aus bisher unbekannten Gründen Wien. Er zog nach Kiel und eröffnete 1873 im Sophienblatt 18 vis a vis der katholischen Kirche sein „Wiener Photo-Atelier“. Was mochte ihn bewogen haben, die Zelte in Wien abzubrechen und nach Kiel in den rauen Norden Deutschlands zu ziehen? War es vielleicht die Familie seiner Frau, die aus Rendsburg stammte? Das Haus, in dem sich Münzberg das Atelier einrichtete, Sophienblatt 18, gehörte dem Tapezierer Friedrich Esrom, dessen Frau eine geborene Münzberg war. Bestand hier eventuell eine entfernte lose familiäre Verbindung? Adolf Münzberg entwickelte in seiner neuen Umgebung eine enorme unternehmerische Aktivität. In Preetz eröffnete er im November 1873 neben der Kirche ein Fotografie- und Maler-Atelier, das er 1875 in die Klosterstraße 75 verlegte. In Altona wurde von ihm 1875 in der Reichenstraße 8 ebenfalls ein Atelier eröffnet. Es bestand aber nur ein Jahr. Nach zwei Jahren im Sophienblatt 18 lautete von 1875-1876 die neue Anschrift des „Wiener Photo Ateliers“: Vorstadt 36. Im Sophienblatt 18 wird dort ab 1877 der Photograph Waldemar Renard, dessen Schwiegermutter eine geborene Münzberg war, sein Atelier einrichten (in Betrieb bis 1903). Im Einwohnerverzeichnis der Stadt Kiel taucht A. Münzberg 1877 in der Bergstraße 7 und 1878 noch einmal in der Vorstadt 36 auf. Danach verlieren sich seine Spuren in Schleswig-Holstein. In Rumburg, im ehemaligen Sudetenland, hat A. Münzberg nach 1878 seine Spuren in Form von Photos im CdV-Format hinterlassen. Adolf Münzberg trat 1884 in Dresden wieder in Erscheinung. Ein eigenes Fotoatelier unterhielt er nicht mehr. Er betätigte sich als Portraitmaler und Retuscheur. Am 23. März 1884 starb er im 57ten Lebensjahr in seiner Wohnung: An der Herzogin Garten 4. |
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Vorgänger: | - | |
Nachfolger: | - | |
Wien, 1865 | ||
Wien, 1865 | ||
Kiel, 1873 | ||
Kiel, 1874 | ||
Kiel, 1875/76 | ||
Rumburg nach 1878 | ||
Sterbeurkunde, ausgestellt durch das Standesamt Dresden, 24. 03. 1884. |
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