Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller
Name, Vorname: |
Heinrich Georg
Nothnagel |
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* wann und wo: | 28. August 1824 in Ulzburg | |
† wann und wo: | 19. August 1901 in Altona | |
Familie: | ||
Ursprünglicher Beruf: |
Glasermeister und Goldleistenfabrik-Inhaber |
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Ausbildungsorte: | nicht überliefert | |
Atelier- standort(e): |
Altona Hamburg-Neustadt |
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Zeitraum/ Straße: |
Altona 1850-1854 Große Wilhelminenstrasse 28 1855 Lange Str. 6 1863-1866 Königstraße 145 1867-1880 Königstraße 116 (Ende der fotogr. Tätigkeit) |
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Filiale(n): |
Altona 1865-? Reichenstraße 14 Hamburg-Neustadt 1873 Fuhlentwiete 85 |
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Inserate in Zeitungen: |
Siehe unten. |
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Bemerkungen: Lange bevor Nothnagel sein Fotoatelier eröffnete, bildeten die Einkünfte aus seiner Fabrik die Basis für seine wirtschaftliche Existenz. Auch danach verfolgte er beruflich viele Jahre beide Ziele. |
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Biographisches: | ||
Vorgänger: | - | |
Nachfolger: | - |
Nothnagels unternehmerische Karriere in Altona begann mit einer Geschäftsübernahme: | ||
Altonaer Nachrichten vom 29. 10. 1850 | ||
Seine Familie entwickelte sich rasch. eine Tochter und zwei Söhne wurden geboren: | ||
Altonaer Nachrichten vom 24. 04. 1851 | ||
Altonaer Nachrichten vom 21. 05. 1853 | ||
Altonaer Nachrichten vom 20. 06. 1854 | ||
Sichtbarer Ausdruck seiner wirtschaftlicher Prosperität waren gelegentliche Stellenangebote für Lehrlinge, die Einrichtung einer Goldleistenfabrik sowie die Inbetriebnahme einer Glaserei-Filiale in Ottensen: | ||
Altonaer Nachrichten vom 18. 03. 1852 | ||
Altonaer Nachrichten vom 16. 12. 1852 | ||
Altonaer Nachrichten vom 08. 07. 1854 | ||
Ein Arbeitsunfall in seiner Goldleistenfabrik zeigte H. G. Nothnagel als sozial empfindenden Unternehmer: | ||
Altonaer Nachrichten vom 18. 03. 1855 | ||
Kurz nach Erteilung eines könglichen Privilegs veröffentlichte Nothnagel eine Annonce, die auf diese Ehrung bezug nimmt: | ||
Altonaer Nachrichten vom 18. 12. 1859 | ||
Typisch für Nothnagel: er lotete aus, ob/wie er seine Angebotspalette mit wirtschaftlichem Erfolg erweitern kann (ein Wesenszug, der ihm später zugute kommt): | ||
Altonaer Nachrichten vom 07. 07. 1861 | ||
Die folgende Annonce belegt klar, daß Nothnagel auch überregional Geschäfte tätigen wollte: | ||
Rendsburger Wochenblatt, Ausgabe vom
16.02.1870 [Zur dieser Annonce gibt es keine Vollseitenansicht!] |
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Er bot jungen Männern berufliche Perspektiven in seiner Goldleistenproduktion, mit stark verkürzter Ausbildungszeit: | ||
Altonaer Nachrichten vom 11.05.1862 | ||
Im Sommer 1863 eröffnete H. G. Nothnagel einen weiteren Betrieb: einen 'Photographie-Salon'. | ||
Altonaer Nachrichten vom 11. 07. 1863 | ||
Auch diese wirtschaftliche Unternehmung entwickelte sich sehr positiv, so dass Nothnagel bereits drei Jahre später expandierte in Form eines weiteren Ateliers in der Reichenstraße: | ||
Altonaer Nachrichten vom 24. 06. 1866 | ||
Altonaer Nachrichten vom 04. 04. 1865 | ||
Nothnagel investierte viel Zeit in den "Altonaer Industrieverein", sicher aus Überzeugung vom Nutzen der Vereinigung, aber auch, weil er wußte, daß ihm dort angeknüpfte Geschäftsverbindungen langfristig nützlich sein können. Hier ein einschlägiges Beispiel: | ||
Altonaer Nachrichten vom 30. 09. 1866 | ||
Er wurde noch einmal Vater. Die "Altonaer Nachrichten" verzeichneten die
Geburtsanzeige "Christian Wilhelm, Sohn des Fabrikanten Heinrich Georg
Nothnagel" (Ausgabe vom 18. 07. 1867). |
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Rechtzeitig zum bevorstehenden Weihnachtsgeschäft des Jahres 1868 hatte Nothnagel eine neue Kamera für Aufnahmen im Kabinett-Format angeschafft, worauf er eigens hinweist: | ||
Altonaer Nachrichten vom 06. 12. 1868 | ||
Anläßlich der Photographischen Sonderausstellung ('Industrieausstellung') in Altona 1869 wurde H. G.. Nothnagel eine Bronze-Medaille für seine Lichtbilder zuerkannt. | ||
1870 lobte ein Lokalredakteur die Leistungen der heimischen Fotografen und hob dabei H. G. Nothnagel besonders heraus. In der Rubrik "Vaterstädtisches und Unterhaltendes" berichtete er anläßlich eines Rundgangs durch die Weihnachtsausstellung des Industrie-Vereins nach dem einleitenden Satz: "Für heute gedenken wir noch der Austellung von Fotografien": | ||
Altonaer Nachrichten vom 15. 12. 1870 | ||
Altonaer Nachrichten vom 05. 06. 1872 | ||
Wie in seiner Goldleistenfabrik konnte sich Nothnagel auch, was sein Fotoatelier betrifft, hoher Wertschätzung erfreuen. Auf das erteilte Privileg 'Königlicher Hof-Photograph' wurde natürlich selbst in kleinstformatigen (einspaltigen) Annoncen wie der folgenden hingewiesen: | ||
Altonaer Nachrichten vom 13. 09. 1872 | ||
Um sich stärker fotografischen Aufgaben widmen zu können, schaltete Nothnagel im selben Sommer eine Doppel-Annonce, in der er eine Betriebsstättenschließung ankündigt: | ||
Altonaer Nachrichten vom 23. 07. 1872 | ||
Als Vorstandsmitglied des Altonaer Industrievereins setzte sich Nothnagel auch überregional für die Förderung der lokalen Gewerbe ein, zum Beispiel in Berlin während einer Audienz bei Reichskanzler Otto von Bismarck: | ||
Berliner Zeitung Ausgabe vom 14. 05. 1880 | ||
Im Sommer 1886 eröffnete Nothnagel vor 190 Gästen das "Jubelfest zum 50jährigen Bestehen des Altonaer Industrievereins": |
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Altonaer Nachrichten vom 30. 08. 1886 | ||
Nothnagel konnte sich zu jener Zeit auf zwei neue Einnahmequellen stützen: als Lotterieeinnehmer und als Besitzer einer Eisbahn. | ||
Altonaer Nachrichten vom 08. 08. 1886 | ||
Altonaer Nachrichten vom 11. 02. 1886 | ||
Abgesehen von wirtschaftlichen Aspekten hatte Nothnagel an seiner Eisbahn auch viel Freude, wie aus einem Bericht im redaktionellen Teil des "General-Anzeigers für Hamburg-Altona" hervorgeht: |
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Generalanzeiger für Hamburg-Altona vom 15. 02. 1889 |
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Nach seinem Ableben wurden seine bedeutenden Bemühungen um die Entwicklung der Altonaer Wirtschaft noch einmal betont: | ||
Altonaer Nachrichten vom 20. 08. 1901 | ||
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