Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller
Name: |
Barthold
Friedrich
Brütt |
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* wann und wo: | 09. 11. 1816 in Elmshorn | |
† wann und wo: | 15. 02. 1866 in Kiel | |
Familie: Barthold Friedrich Brütt war der ältere Bruder des in Burg auf Fehmarn ansässigen Fotografen Adolph Brütt (04. 11. 1824 in Elmshorn - † in Illinois/USA) . Barthold Friedrich Brütt war der Vater des Bildhauers Adolf Brütt (* 10. Mai 1855 in Husum - † 06. November 1939 in Bad Berka). |
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Ursprünglicher Beruf: |
Zeichner, Maler | |
Ausbildungsorte: |
Brütt erhielt eine zeichnerische Ausbildung an der Kunstakademie in Kopenhagen. Von ihm sind Miniaturbildnisse auf Elfenbein und Porzellan überliefert. |
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Atelier- standort(e): |
Husum Kiel |
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Zeitraum/ Straße: |
Husum 1852 Norderstraße 17 1853 Neustadt Kiel 1858-1860 Vorstadt 3 1860-1862 Vorstadt 9 1865-1866 Vorstadt 5a |
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Filiale(n): | - | |
Inserate in Zeitungen: |
Siehe unten. Eine ganzseitige Darstellung kann durch Doppelklick aufgerufen werden. |
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Bemerkungen: | Auf den Rückseiten der CdV sind von 1858 bis 1867 folgende Adressen nachweisbar: Vorstadt 3, 5 neben Brandt’s Hotel, Vorstadt 9 und 10. Zu Beginn seiner Tätigkeit im Kieler Atelier 1858 verwendete Brütt zur personalen Kennzeichnung einen Gummistempel; erst später verfügte er über eigens für ihn gedruckte Revers-Kartonagen. Bartholds Sohn Ferdinand Johann Martin (* 1848) wurde wie sein Vater Fotograf. Der drohenden Einberufung zum dreijährigen Wehrdienst in der preußischen Armee entzog er sich durch eine Auswanderung nach Portugal. 1876 trat er als Teilhaber in das florierende fotografische Unternehmen von Emil Biel in Porto ein. |
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Biographisches: Nach der Heirat mit Wilhelmine Friederike Andresen aus Rendsburg, ließ er sich in Husum als Portrait- und Porzellanmaler nieder. Nach dem Brand der Schiffbrücke im Sommer 1852 war Brütt obdachlos geworden. Im Haus des Senators Rehder, in der Norderstraße 17, fand er vorübergehend eine Unterkunft. Neben allen Arbeiten der Porzellanmalerei fertigte er auch „zu den billigsten Preisen und bei jeder Witterung“ Daguerreotypie- Portraits an. Sein Eintrag im Adreßbuch der Herzogtümer Schleswig, Holstein, Lauenburg für das Jahr 1853 lautete: „Brütt, F., Portrait-, Porzellanmaler, Daguerreotypist, Neustadt“. Da der wirtschaftliche Erfolg sehr mäßig war, verließ die Familie Husum und zog auf dem Umweg über Odense 1858 nach Kiel. Bereits in Husum hatte Brütt die Zukunft der Fotografie erkannt und neben der Portraitmalerei seine Dienste als Fotograf angeboten. In Kiel eröffnete er ein Photoatelier in der Vorstadt, wie das Adressbuch der Stadt Kiel für das Jahr 1860 ausweist. Friedrich Brütt gelang es in den wenigen Jahren, in denen er in Kiel sein fotografisches Atelier betrieb, ein hohes Ansehen der Kieler Gesellschaft zu erlangen. Die Familienmitglieder des Herzogs Friedrichs VIII. von Schleswig-Holstein ließen sich von ihm ablichten. 1866 übernahm sich Brütt finanziell durch einen Hauskauf und geriet in Bankrott. An den Folgen einer Zuckerkrankheit starb er kurz vor seinem 50. Geburtstag im gleichen Jahr. Seine Witwe führte das Photoatelier noch eine kurze Zeit weiter, firmierte: "Brütt Wwe". |
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