Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller


Name, Vorname:
Gregor[ius] Renard
* wann und wo:   21. 11. 1814 auf Gut Knoop
† wann und wo:   06. 04. 1885 in Kiel
Familie:
Gregorius Renard war der Stammvater einer über fünf Generationen hinweg reichenden Fotografendynastie.
Zwei seiner Brüder wurden ebenfalls Fotografen in Norwegen und Schweden: Friedrich Waldemar Renard (1817-1901) und Frederik Renard (1824-1895).
Ursprünglicher
Beruf:
 

Ausbildungsorte:   Kopenhagen
Atelier-
standort(e):
 
Kiel
Zeitraum/Straße:

1847 Wall
1848-1852 Holstenbrücke 120
1852-1858 Vorstadt 30a
1860-1862 Klinke 335a (18)
1862-1876 Klinke 355a (14-16)
1877-1878 Pferdeborn 1
1878-1885 Brunswiker Straße 30
Carlstraße 9
Filiale(n):   keine
Inserate in
Zeitungen:
  nicht überliefert
Bemerkungen:   -
Biographisches:
Gregorius Renard, ließ sich ab 1840 in Kopenhagen an der Kunstakademie von dem Direktor der Anstalt, Bertel Thorvaldsen zum Bildhauer ausbilden. Außerdem malte er Porträts, auch auf Porzellan und Bilder. Bertel Thorvaldsen riet ihm von der Bildhauerei ab und wies ihn auf die neue Technik der Lichtbildnerei hin. Nach der Erfindung der Fotografie verlor die Porträtmalerei allmählich ihren bis dahin prominenten Stellenwert.

Die ersten Anzeigen von Gregorius Renard vom 28. August 1843 in Helsingör belegen, dass er sich als Maler und Bildhauer bereits sehr früh mit der Lichtbildnerei berufsmäßig beschäftigt hat. Wahrscheinlich hat er schon 1842 in Kopenhagen die seit 1839 frei verfügbare Technik der Daguerreotypie erlernt.

Am 9. September 1843 heiratete Renard in Kopenhagen Christiane Henriette Johanna Søfverborg (1823–1904).

Bevor Gregorius Renard sich als erster ortsansässiger Fotograf endgültig 1847 in Kiel niederließ, war er als Wanderfotograf in Schleswig-Holstein unterwegs. Von 1845 bis 1847 bereiste er unter Anderem: Glückstadt, Uetersen, Wilster, Hanerau, Hademarschen, Segeberg und Oldesloe, bot dort seine Dienste zur Aufnahme von Daguerreotypien an. In Museen und Privatsammlungen haben sich viele seiner Arbeiten erhalten.

In einer Annonce im Itzehoer Wochenblatt im November 1845: heißt es: "Als  Daguerreotypeur in Uetersen angelangt und durch manchen Beifall beglückt, empfehle ich mein Atelier im Eisenbahnhotel hieselbst, zu geehrten Aufträgen, bei welcher Ehre einzulegen sich versichert hält. Gregor Renard"

Gregorius gehörte landesweit mit zu den Ersten, die nicht nur daguerreotypierten, sondern auch zusätzlich mit Kameras, Zubehör und Chemikalien handelten. Auch bot er sich an, interessierte junge Leute zum Fotografen auszubilden.

Vermutlich hat Gregorius Renard, den noch in Schleswig ansässigen Buchbinder Friedrich Brandt, im Juni/Juli 1850 in
der Kunst der Daguerreotypie unterwiesen.

Renard griff den technischen Fortschritt auf und verwendete ab ungefähr 1855 das Negativ-Verfahren. Ab 1860 bot er mit
einer „permanenten Stereoskop-Ausstellung in einem extra dazu erbauten Pavillon, Klinke 335a“ einen Vorläufer des Kinos an.

Künstlerisch interessiert, wurde er bereits Anfang der 1860er Jahre Mitglied des Kunstvereins zu Kiel.

Gregor Renard beteiligte sich im November und Dezember 1868 an der dritten Ausstellung für fotografische Arbeiten in
Hamburg und erhielt für seine ausgestellten Landschaftsfotos eine ehrenvolle Anerkennung.
 
Als Gregorius Renard im Jahre 1885 verstarb, vererbte er seinem Sohn Cay Jacob Arthur Renard ein blühendes Geschäft.
     
Weitere biographische Details
sind hier unten verlinkt:
130322 - Kiel - Gregor Renard Biolex Quellenangabe
     
Vorgänger:  
Nachfolger:   Cay Jacob Arthur Renard
     

In: Adreßbuch der Stadt Kiel incl. Brunswiek, Düsternbrook sowie der Ortschaft Gaarden und Ellerbeck nebst einem Verzeichniß sämmtlicher Hausbesitzer und Straßen, einer Uebersicht der Behörden, Gewerbe, öffentlichen Einrichtungen und Institute etc., sowie einem empfehlenden Anzeiger für das Jahr 1865.
 
     
Unterleutnant der Seewehr der königl. Preussischen Marine
Gustav Stempel (1838-1915) 1864
     
CDV Kiel Renard_G Militärperson recte   CDV Kiel Renard_G Militärperson verso
     
 
Schiffsjungen der königlich Preussischen
Marine 1865-1870.
Annonce im Kieler Adreßbuch für 1860
Kiel Renard Kunstvereinsmitglied 1861 Detail
Mitgliedsliste 'Kunstverein zu Kiel' 1861.
Im Adreßbuch für Kiel 1862 gelistete Fotografen.
Selbstportrait mit Kamera im Atelier um 1865.
Keine Vergrößerung verfügbar!
 
 
Schleuse des Eiderkanals bei Knoop 1880.
Bildautornennung erfolgt durch Prägedruck
(siehe auch das Detail oben)
 
Ländliches Gaarden: Schönberger Straße (später Werftstraße) Blickrichtung Norden, um 1867.

Quelle: Stadtarchiv Kiel. Dort sind auch weitere Arbeiten
von Gregor Renard digital verfügbar unter:

http://fotoarchiv-stadtarchiv.kiel.de/rech.FAU?sid=2026F2C63&dm=1&auft=0

(Ins Suchfeld: RENARD eingeben).

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