Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller
Name, Vorname: |
Friedrich
Waldemar Renard |
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* wann und wo: | 19. 08. 1850 in Kiel | |
† wann und wo: | 01. 04. 1904 in Kiel | |
Familie: | ||
Ursprünglicher Beruf: |
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Ausbildungsorte: | Kopenhagen | |
Atelier- standort(e): |
Kiel |
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Zeitraum/ Straße: |
1877-1904 Sophienblatt 18 |
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Filiale(n): | keine | |
Inserate in Zeitungen: |
nicht überliefert | |
Bemerkungen: | - |
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Biographisches: Waldemar Renard war einer der Söhne von Gregorius Renard. 1877 eröffnete er im Haus seines Schwiegervaters Friedrich Esrom im Sohienblatt 18 sein Fotoatelier. In dem Haus hatte von 1873 bis 1875 der aus Wien stammende Fotograf Adolph Münzberg ein Atelier. Auf frühen Bildern hat er sich aus Respekt vor seinem Onkel, dem Bruder des Vaters, der auch sein Taufpate war, Waldemar Renard Junior genannt. Waldemar Senior ging mit dem Namen "Woldemar de Renard" als einer der ersten Daguerreotypisten nach Süd-Schweden und etablierte sich später in Stockholm. Begünstigt durch die gute Lage des Ateliers in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, entwickelte sich das Unternehmen schnell zu einem großen Betrieb mit zeitweise bis zu 30 Gehilfen. Ein herausragender Mitarbeiter von 1885 bis 1889 war der als 1. Operateur arbeitende Ferdinand Urbahns, der sich ab 1890 mit einem Atelier selbstständig machte. Ab 1898 firmierte er allein, von 1899 bis 1903 als 'Waldemar Renard & Voss', zusammen mit seinem Schwiegersohn. Waldemar Renard wurde nur 54 Jahre alt. Das einst blühende Geschäft stand kurz vor seinem Lebensende vor dem Konkurs. Sein Buchhalter hatte ihn betrogen und größere Geldmengen unterschlagen. Erschwerend kam hinzu, dass sich Waldemar Renard mit allen seinen Mitarbeitern überworfen hatte und daraufhin die Belegschaft kollektiv das Unternehmen verließ. Er starb vermutlich an den Folgen übermäßigen Alkoholgenusses. |
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Vorgänger: | ||
Nachfolger: Das Geschäft wurde, mit dem ergänzenden Zusatz „vormals W. Renard“ von dem Schwiegersohn Walter Laskawy in der Holtenauerstraße weitergeführt. |
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Friedrich Waldemar Renard im Atelier (keine Vergrößerung verfügbar) |
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Gruppenfoto: Belegschaft im Atelier Renard. In der Bildmitte stehend: Friedrich Waldemar Renard und Ferdinand Urbahns. |
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Nach dem Brand eines mehrstöckigen Geschäfts- und Wohnhauses im Sophienblatt / Ecke Herzog-Friedrich-Straße, Januar 1894. Quelle: Stadtarchiv Kiel. | ||
Ehrenpforte für Kaiser Wilhelm II. am Bahnhof und Durchgang zur Klinke,
1888. Im Vordergrund links Franz Maedicke's Hotel. Quelle: Stadtarchiv Kiel. Dort sind auch weitere Arbeiten von Friedrich Waldemar Renard digital verfügbar unter: http://fotoarchiv-stadtarchiv.kiel.de/rech.FAU?sid=2026F2C63&dm=1&auft=0 (Ins Suchfeld: WALDEMAR eingeben). |
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