Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller


Name, Vorname:
David Eichmann
* wann und wo:   19. 10. 1808 in Kirchditmold (seit 1906 Stadtteil von Kassel)
† wann und wo:   25. 05. 1886 in Bergedorf
Familie:    
Ursprünglicher
Beruf:
  Sänger, Chorleiter
Ausbildungsorte:   Lübeck, technischer Leiter im Atelier von Joseph Wilhelm Pero
Atelier-
standort(e):
 
Lübeck
Hamburg
Zeitraum/
Straße:
 
Lübeck
1850-1853 Sommertheater 'Tivoli'
1853-1856 Untere Johannisstraße 31
1874-1875 obere Aegidienstraße 681 (8), zusammen mit Carl Ludwig Albrecht

Hamburg

Alterwall 36, Ecke der Adolphsbrücke
Filiale(n):   -
Inserate in
Zeitungen:
 
Siehe unten.
Bemerkungen:   -
Biographisches:
David Eichmann hat seine fotografischen Kenntnisse von Wilhelm Pero, ebenfalls aus Lübeck. Genau wie Pero arbeitete Eichmann mehrere Jahre in einem Atelier im Lübecker Sommertheater 'Tivoli', gab es allerdings Anfang Mai 1853 auf, um am 19. Mai ein eigenständiges Atelier zu eröffnen.

Nachfolger im 'Tivoli' wurde Leopold Riel, allerdings nur für kurze Zeit, denn Ende 1853 nahm Eichmann ihn als Kompagnon in sein Atelier auf; die erste gemeinsame Namensnennung in einem Inserat erfolgte am 01. Dezember 1853.

Bei nicht näher bezeichneten Lichtbildern aus jener Zeit sind daher beide Bildautorschaften denkbar, so wie in diesem datierten Kinder-Daguerreotyp-Porträt (Lübeck, 7. August 1854).

Die Zusammenarbeit war aber nicht von Dauer, 1855 machte sich Leopold Riel selbständig, in einer Annonce vom 1. August kündigte er die Eröffnung eines eigenen Ateliers für September 1855 an.

David Eichmann gab die 1858 Lübecker Staatsbürgerschaft auf, zog nach Hamburg (die letzte Annonce in den "Lübeckischen Anzeigen" unter seinem Namen erfolgte am 24. 04. 1858).

Er übernahm dort das Atelier der Daguerreotypistin H. Ulrich, während sein Freund und Schüler Hermann Linde das Atelier in der Lübecker Johannisstraße weiterführte.

Eichmann bewarb sich erfolgreich um die Hamburger Bürgerrechte und heiratete.

Sein Versuch, in der Hafenstadt ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der fotografischen Angebotspalette zu erreichen, gelang ihm mit einer Serie von Stereoaufnahmen, die auf eine sehr positive Resonanz stießen.

Zeitweilig war in seinem Atelier der aus Lübeck stammende Adolph Dietrich Kindermann tätig, der sich aber im Dezember 1861 von Eichmann trennte, um ein eigenes Atelier in St. Georg, in der
Böckmannstraße 33, zu eröffnen.

Eine (offenbar) schwere Erkrankung veranlaßte D. Eichmann, sein Atelier an Julius Hahn abzugeben. Nach wiedererlangter Gesundheit trat er im März 1863 als Associé in sein altes Geschäft wieder ein, allerdings erscheint er dann in einer Annonce vom Juli 1863 als Betreiber eines Ateliers in den Alster-Arkaden. Danach existiert das Atelier bis 1869 in Hamburg unter verschiedenen Anschriften weiter.

1873 kehrt Eichmann nach Lübeck zurück und unterhält bis 1875, gemeinsam mit Carl Ludwig Albrecht, ein Portrait-Atelier. Bis 1885 unterhielt er außerdem ein Atelier in Bergedorf.

Vorgänger:   Joseph Wilhelm Pero
Nachfolger:   In Lübeck: Hermann Linde; in Hamburg zeitweilig: Julius Hahn.
     

Lübeck Eichmann - Daguerreotypie - Unigroesse
D(avid) Eichmann:
'Junge Frau am Tisch sitzend'. Daguerreotypie auf einer Viertelplatte (sichtbare Bildgröße 9,3 x 7,3 cm).
Unter Passepartout mit vergoldetem Schrägschnitt, alt gerahmt. Mit rückseitigem Firmenschild "Photographisches Institut von D. Eichmann & Co. Johannesstrasse No. 31 Lübeck".
2022 angeboten im Antiquariat Gerhard Gruber,
Heilbronn. (Die Wiedergabe erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Antiquariats). - Es ist keine vergrößerte Ansicht verfügbar. -
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CDV Luebeck Eichmann/David Damenportrait CDV Luebeck Eichmann/David Damenportrait Verso
CDV, rückseitig beschriftet: "Ratz[e]burgerfahrt 13. Juni 1875 Wilhelmine Pönner"
     
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 30. 11. 1850. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
(Identische, großformatige Anzeige im Werbeteil des Lübecker Adreßbuchs für 1852, S. 12)
 
Xylographie (Xylograph: N. N.):
Das Sommertheater zu Lübeck.
Blattgröße: ca. 18 x 19 cm, um 1850.
Das Lübecker "Tivoli" (Straßenansicht),
abgebrochen 1893 (Bildautor: N. N.)
Auflistung im Lübecker Adreßbuch von 1852,
S. 51. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 14. 05. 1853. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 25. 05. 1853. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 15  12. 1853. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
(Mehrfach wiederholt, z.B. am 22. und 31. 12. 1853)
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 01. 05. 1855, identisch wiederholt am 02. 05.
. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 14. 05. 1855. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 01. 08. 1858. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 29. 08. 1874. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
 

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