Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller


Name, Vorname:

Louis Leopold Philipp Riel
* wann und wo:   23. 05. 1829 in Berlin
† wann und wo:   10. 02. 1872 in Lübeck
Familie:    
Ursprünglicher
Beruf:
  Schauspieler
Ausbildungsorte:    
Atelier-
standort(e):
  Lübeck
Zeitraum/
Straße:
  1853-1855 Johannisstraße 31
1856-1860 Beckergrube 150
Filiale(n):   -
Inserate in
Zeitungen:
 
Siehe unten.
Bemerkungen:   -
Biographisches:
Leopold Riel war seit 1851 am Stadttheater Lübeck als
Schauspieler engagiert. Er führte gemeinsam mit David Eichmann von August 1853 bis April 1855 ein Daguerreotypie Atelier in der Johannisstraße 31. Am 17. Februar 1856 heiratete er Wilhelmine
Christina Dorothea Burmester. Ab September 1856 betrieb er ein eigenes Atelier in der Beckergrube 150, bewußt in doppelter Ausrichtung: Fotografie UND Daguerreotypie, offenbar hatte er dafür entsprechende Kundschaft.
Als "Markenzeichen" für seine Inserate wählt er die Form eines Bogensegments, das ihn tatsächlich von allen anderen Fach-Annoncen abhebt.

Er drückte in zwei Einrückungen
seine Freude über die Geburt der beiden Töchter aus (Lübeckische Anzeiger vom 30. 03. 1858 und in der Ausgabe vom 30. 06. 1860, jeweils in der Rubrik 'Familien-Begebenheiten'.

Im selben Jahr übergab er das Atelier an August Tannhof und  wandte sich wieder seiner ursprünglichen Leidenschaft, dem Theater, zu. Er wurde in Folge Direktor des Lübecker Stadt-Theaters (1864-1868), erschien bereits im Lübeckischen Adreßbuch von 1860 als Besitzer des an der Wakenitzmauer gelegenen privaten Tivoli-Theaters genannt (S. 32; Eigentümerin ist zu jenem Zeitpunkt allerdings noch die Witwe von Joh. Friedr. Heinrich Hörner). Er annoncierte den Umzug ins Tivoli als Zweizeiler: "Von heute ab wohne ich im Tivoli. Den 29. Sept. 1860. Leop. Riel" (Lüb. Anzeigen vom  03. 10. 1860) und führte es erfolgreich bis zu seinem unerwartet frühen Tod 1872. Allerdings lief der Betrieb nicht reibungsfrei ab: dokumentiert
sind persönliche Angriffe aufgrund von Konkurrenzneid und anderen Mißliebkeiten.

Im Lübecker Adreßbuch für 1870 erfuhr seine Wirkungsstätte eine ausführliche Würdigung im Kapitel XVIII: "Anstalten für Geselligkeit und Unterhaltung, S. 70f.

Riels Witwe betrieb das Etablissement eine Zeitlang weiter.

Vorgänger:    
Nachfolger:   August Tannhof

CDV Lübeck - Riel - Herrenportrait recte CDV Lübeck - Riel - Herrenportrait verso
Avers: am unteren Rand querovaler Prägestempel:
"Photographische Anstalt Leop. Riel in Lübeck"
 
 
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 11. 09. 1853. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 01. 08. 1855. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 01. 08. 1860. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 12. 09. 1860. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
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[Wichtig erscheint Tannhofs Hinweis, daß er den Firmennamen nicht ändern wird. So erklären sich Annoncen aus den Folgejahren, (zum Beispiel in
den Lüb. Anzeigen vom 14. 12. 1864, in denen im Revers wie vor "Riel's photographische Anstalt"
genannt wird.]
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 16. 10. 1860. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Lübeckisches Adreß-Buch, Ausgabe 1865-1866,
S. 45. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 03. 07. 1871. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 12. 02. 1872. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 28. 02. 1872. Quelle: Stadtbibliothek Lübeck.
 

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