Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller


Name, Vorname:

Hermann Schwegerle
* wann und wo:   01. 08. 1848 in Augsburg
† wann und wo:   1921 in München
Familie:
Er war der Sohn des Lithographen und Fotografen Jacob Schwegerle (*15. 12. 1810 in Augsburg - † 03. 09. 1864 in Augsburg), der im Mai 1861 mit obrigkeitlicher Lizenz ein Photoatelier in Augsburg in der Jakoberstraße G 18 (neben der Fuggerei) eröffnete. Zuvor hatte er sich von dem Münchner Hofphotographen Joseph Albert in der Kunst der Photographie ausbilden
lassen. - Nach seinem Tod 1864 führte die Witwe den Betrieb mit Hilfe des ältesten Sohnes Karl Joseph weiter. Karl Joseph
starb 1868 und der jüngere Sohn Hermann trat in das Unternehmen ein.
Ursprünglicher
Beruf:
   
Ausbildungsorte:    
Atelier-
standort(e):
 
Augsburg
Rosenheim
Bamberg
Coburg
Lübeck
Eutin

Zeitraum/Straße:

Augsburg

1869-1871 Grottenau Lit. D 204

Rosenheim

1872 Innstraße

Bamberg
Königsstraße 20

Coburg

1876-1880 Badergasse 1

Lübeck

1880-1890 Beckergrube 202
Breite Str. 785 (31)

Eutin

1881-1882 Weidestraße

Filiale(n):   Auf einigen Revers erscheint der Eindruck: 'Coburg. Bamberg', was unklar läßt, welches das damalige Hauptatelier und welches die Filiale darstellte.
Inserate in
Zeitungen:
 
Siehe unten.
Bemerkungen:   -
Sein Sohn war der Bildhauer und Medailleur Hans Schwegerle
(1882-1950)
Biographisches:
Hermann Schwegerle erhielt am 05. Oktober 1869 die Gewerbeerlaubnis als selbstständiger Fotograf. Der 21-jährige richtete sich in Augsburg ein erstes Atelier ein, doch der erwartete geschäftliche Erfolg stellte sich nicht ein und so meldete er sein Gewerbe zum 31. Dezember 1871 wieder ab, zog nach München und betätigte sich als Wanderfotograf. Weitere Stationen waren Rosenheim, wo er sich 1872 für drei Monate ein verwaistes Atelier mietete, Bamberg und Coburg.

In Coburg eröffnete er 1876 ein Atelier in der Badergasse 1. Der Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha verlieh ihm 1877 den Titel eines „Hof-Photographen“, den er fortan auf der Rückseite seiner Fotokartons führte. Seine 1879 zur Kunstgewerbeausstellung in Leipzig eingereichten Photos wurden mit einer Medaille prämiert. Im Juni 1880 verkaufte er sein Atelier an Eduard Uhlenhut und zog nach Lübeck. Im Lübeckischen Adreßbuch tauchte im Folgejahr auf, nachdem er das  Atelier von Gottfried Friedrich Lau in der Beckergrube 202 übernommen hatte. Später verlegte er das Atelier in die Breite Straße 785 (31).

Ab September 1881 übernahm er das Atelier des in Konkurs gegangenen Fotografen Wilhelm Pritzkow in Eutin. Der erhoffte geschäftliche Erfolg trat aber nicht ein und so wurde diese Filiale bereits im März 1882 wieder aufgegeben.

Bis 1900 existierte das erfolgreiche Lübecker Atelier unter seiner Leitung. Dann verkaufte er es an den Fotographen Hermann Feldt und zog nach München.
Vorgänger:    
Nachfolger:   Hermann Feldt
Quelle:   Franz Häußler: Fotografie in Augsburg 1839 bis 1900. Augsburg: Wißner-Verlag, 2004.

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Annonce in "Wöchentlicher Anzeiger für das
Fürstenthum Lübeck, Ausgabe vom 31. 08. 1888.
Annonce in "Lübeckische Anzeigen", Ausgabe
vom 12. 05. 1888. [Keine Seitenansicht verfügbar.]
Selbstportrait um 1890
     

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