Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto
Müller
Name: |
Elias Peter alias Eduard Kanberg |
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* wann und wo: | 02. 02. 1838 in Friedrichstadt | |
† wann und wo: | † ? | |
Familie: Die Eltern von Elias Peter Kanberg waren der Kupferschmied Peter Kanberg und seine Ehefrau Geertruida Johanna, geb. Schlag aus Friedrichstadt. Die Familie gehörte zur Religionsgemeinschaft der Remonstranten. Sein Vorname Elias erschien ihm irgendwann nicht mehr zeitgemäß und er nannte sich fortan Eduard. Er war der älteste der drei Brüder, die alle Fotografen wurden. Wann und wo er zum Fotografen ausgebildet wurde, ist nicht bekannt. |
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Ursprünglicher Beruf: |
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Ausbildungsorte: | - | |
Atelier- standort(e): |
Rendsburg Schleswig Tilsit |
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Zeitraum/Straße: |
Rendsburg 1870-1875 Prinzessinstr. 340/41 (2) Schleswig Lollfuss 118-120 Tilsit Deutsche Straße 31-32 |
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Filiale(n): | - | |
Inserate in Zeitungen: |
- Siehe unten - |
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Bemerkungen: | Sein Taufname war "Elias Peter". |
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Biographisches: Am 01. 05. 1864 eröffnete Eduard Kanberg in Rendsburg in der Prinzessinstrasse 341 ein Fotoatelier, das er kundenwirksam als „Amerikanisches Photographie Atelier“ anpries. Bereits zwei Jahre später, 1866, ließ er sich in Schleswig im Lollfuss nieder. Kanberg preist seinen neuen „Photographischen Salon an als ein geräumiges, den Fortschritten der Zeit nach allen Richtungen hin entsprechendes Atelier“. Bei der fotografischen Fachausstellung in Hamburg 1868 errang er zwar keine Medaille, aber immerhin eine "ehrenvolle Anerkennung", (was ihn nicht darin hinderte, später auf seinen Revers eine (erfundene) Medaille abzudrucken. Später heißt es dann unzutreffend: "Preisgekrönt Hamburg und Schleswig 1868". Er nutzte im Folgejahr die Chance, eine Auswahl an Lichtbildern in einer repräsentativen Sonderausstellung im niederländischen Groningen auszustellen (insgesamt wurden weit über 500 Objekte gezeigt), doch blieb er auch dort ohne Medaille. 1869 suchte Kanberg per Annonce in einer Hamburger Zeitung einen Fotografen sowie einen Buchbindergehülfen; offenbar florierte damals das Geschäft. 1875 verkaufte er das Fotoatelier samt Wohnhaus an den aus Heide stammenden Photographen Georg Johann Koch und betätigte sich fortan als Bankier. Gemeinsam mit dem aus Budapest gebürtigen jungen ungarischen Kaufmann Dr. phil. Julius Pollacsek (1850-1921) gründete Eduard Kanberg 1875 in Schleswig eine Privatbank sowie ein Kommissionsgeschäft. Die Firmengründung stand allerdings unter keinem guten Stern. In der Presse wurde schon kurz nach Gründung die Frage gestellt, ob sich diese Firma überhaupt ein wirtschaftliches Ziel gesetzt habe: denn es ist gar nicht "... ersichtlich, in welcher Geschäftsbranche die neue Firma sich zu versuchen gedenkt, [...] und bis dahin wird das öffentliche Urtheil suspendiert bleiben müssen." Als sich geklärt hatte, daß das Betriebsziel wesentlich im Betreiben einer Bank bestehen sollte, gab es weitere Probleme, weil den beiden Inhabern vorgeworfen wurde, daß sie über kein eigenes Geld verfügen würden. Bereits 1877 verließ Pollacsek Schleswig wieder in Richtung Hamburg. Eduard Kanberg bemühte sich danach, die Bank allein weiterzuführen. Das Naturell Kanbergs war allerdings wenig geeignet, der Bank eine lange und stabile Existenz zu verleihen. 1881 verstieg er sich in den Plan, in Schleswig eine elektrische Eisenbahn betreiben zu wollen. 1883 ging es nicht weiter. Eine Bekanntmachung in den "Hamburger Nachrichten" vom 28. 03. machte das Erlöschen der Firma öffentlich. Um finanziell trotzdem zurechtzukommen, betrieb Kanberg um 1890, gemeinsam mit einem Kompagnon, im ostpreußischen Tilsit wiederum ein Fotoatelier und einen Postkartenverlag. Auf einem Revers findet sich der Hinweis, der eine Preisverleihung in Weimar 1889 verzeichnet. |
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Vorgänger: | - | |
Nachfolger: H. Hoffmann in Tilsit sowohl für das Atelier als auch für den Verlag. Auf einer Ansichtskarte von Tilsit um 1900 steht rückseitig: "Verlag v. H. Hoffmann (vorm. Kanberg & Co.)" |
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