Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller
Name, Vorname: |
Christian Hinrich
Ludwig Mertens |
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* wann und wo: | 14. 01. 1821 in Itzehoe | |
† wann und wo: | 05. 10. 1896 in Rendsburg | |
Familie: |
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Ursprünglicher Beruf: |
Dekorationsmaler/Grafiker | |
Ausbildungsorte: | Adolph Bracklow lehrte Mertens das Daguerreotypieren von Januar bis April 1852. | |
Atelier- standort(e): |
Rendsburg | |
Zeitraum/ Straße: |
1852-1860 Baronstraße 413 |
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Filiale(n): | - | |
Inserate in Zeitungen: |
- Siehe unten - | |
Bemerkungen: | Daguerreotypien und Fotografien sind von Ludwig Mertens senior bisher nicht aufgetaucht. |
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Biographisches: Mertens war verheiratet mit Maria Magdalena Elisabeth, geb. Schamvogel. (15. 05. 1820 in Bordesholm - 15. 04. 1902 in Rendsburg). In Hamburg absolvierte er ab 1839 eine Lehre als Dekorationsmaler, anschließend ließ er sich ab 1843 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main und an der Kunstakademie in Düsseldorf zum Graphiker ausbilden. Ein Nervenfieber zwang ihn 1847 zur Aufgabe. Er befasste sich als wandernder Miniaturportraitmaler zunächst mit Portraitzeichnen in Kreide und Blei, ebenfalls mit Miniaturen auf Elfenbein und Porzellan. In Rendsburg ließ er sich 1850 nieder und gründete eine Zeichenschule. Am Rendsburger Gymnasium erteilte er seit 1851 Zeichenunterricht, um sich schließlich ab 1852 der neuen Darstellungskunst der Daguerreotypie zuzuwenden. Im Januar 1852 tauchte der in Elmshorn geborene Maler und Daguerreotypist Adolph Bracklow (1816-1877) in Rendsburg auf und suchte ein Atelier. Mertens stellte es ihm zur Verfügung, und Bracklow empfahl nun bis April 1852 allwöchentlich im „Rendsburger Wochenblatt“ seine Lichtbilder. Nach einem durchaus zufriedenstellendem Verlauf seiner Geschäfte zog Adolph Bracklow weiter. Kurze Zeit darauf, im Juni des gleichen Jahres, eröffnete Mertens sein eigenes Daguerreotyp-Atelier und überschüttete von da ab die Rendsburger Einwohner, wie sein Vorbild, mit hunderten von werbenden Anzeigen im Rendsburger Wochenblatt. Ludwig Mertens bezeugt exemplarisch, wie ein Maler nach recht kurzer Ausbildungszeit bei einem Wanderdaguerreotypisten das Lichtbildnern lernte, dessen Arbeitsweise kopierte und ein eigenes erfolgreiches Atelier eröffnen konnte. 1854 bot er seine Kunst in Schleswig, im Hause der Madame Contieny, Am Stadtweg, an. Im Adressbuch der Herzogtümer Schleswig, Holstein, Lauenburg 1853 wird L. Mertens erwähnt als Zeichenlehrer, Portraitmaler und Daguerreotypist. Durch einen allzu sorglosen Umgang mit den Chemikalien, die bei der Technik der Daguerreotypie angewandt wurden, insbesondere den Quecksilberdämpfen, erblindete Ludwig Mertens bereits im Jahr 1855. Seine frühzeitig eingebüßte Sehfähigkeit motivierte Ludwig Mertens 1872, für seine Schicksalsgenossen ein Gerät zu entwickeln, dass ihnen trotz Blindheit das Zeichnen ermöglicht. |
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Vorgänger: | - | |
Nachfolger: | Seine Frau Maria Magdalena Elisabeth führte nach der Erblindung ihres Mannes das Fotoatelier erfolgreich weiter, bis es 1871 der 16-jährige Sohn übernehmen konnte. | |
Annonce im Rendsburger Wochenblatt 1852 (Es ist keine vergrößerte Ansicht verfügbar). |
Annonce in: Schleswiger Intelligenzblatt, Ausgabe vom 19. 04. 1854. (Es ist keine vergrößerte Ansicht verfügbar). |
Annonce (oft wiederholte) im Rendsburger Wochenblatt, hier in der Ausgabe vom 17. 01. 1861. (Es ist keine vergrößerte Ansicht verfügbar). |
Fotografie des Fotografen Mertens - N.N. (Es ist keine vergrößerte Ansicht verfügbar). |
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