Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller


Name, Vorname:
Auguste und Emil Synnberg
* wann und wo:  
Auguste Henriette Wilhelmine, geb. Wachsmuth:
15. 01. 1831
Emil Johann Heinrich: 31. 05.1831 in Rendsburg
† wann und wo:  
Auguste Henriette Wilhelmine, geb. Wachsmuth:
gestorben in der Schweiz
Emil Johann Heinrich: 06. 03. 1876 in Basel
Familie:  
Die Eltern von Emil waren Christian Nikolaus Synnberg und Auguste Johanne Henriette, geb. Richter. 1845 lebte die Familie in Rendsburg.

Ursprünglicher
Beruf:
  -
Ausbildungsorte:   -
Atelier-
standort(e):
 
Rendsburg
Kaiserslautern
Basel
Burgdorf/Ch.
Chur/Ch.
Luzern

Zeitraum/Straße:

Rendsburg

1862-1875
Stegen 185
Nienstadt 191

Kaiserslautern

1875 Maxplatz

Basel

1875
Eisengasse No. 16

Burgdorf/Ch.

Wynigengasse No. 338

Chur/Ch.

1879-1880 (CDV-Abbildung)
Bruchstraße 22
Bruchstraße 3
 
Filiale(n):    
Inserate in
Zeitungen:
   
Bemerkungen:    
Biographisches:
Wo Emil und Auguste Synnberg das Fotografen-Handwerk erlernt haben, war bisher nicht zu ermitteln. Durch Annoncen im Rendsburger Wochenblatt vom 19. 07. 1862 - 10. 01. 1863 machten sie auf ihr Atelier aufmerksam.

Im April 1875 verzogen Emil und Auguste Synnberg mit ihren sechs Kindern von Rendsburg nach Kaiserslautern. Ihre Wohnung befand sich am damaligen Maxplatz. Als Berufsbezeichnung wird "Photograph" angegeben. Einziger Fotohinweis auf jene Zeit ist ein Bild von einem Auswanderer nach den USA mit dem Vermerk "E & A Synnberg - Photograph Kaiserslautern".

Nach nur sechs Monaten, am 01. 10. 1875, siedelte die gesamte Familie nach Basel in die Schweiz um, wo sie in der Eisengasse N° 16 eine "Photogr. Artist. Anstalt" eröffneten.

Vielleicht erhoffte sich der an Tuberkulose leidende Emil Synnberg eine Linderung oder Heilung seiner Krankheit in der klaren Luft in der Schweiz.

Im März 1876 verstarb Emil Synnberg in Basel. Als Beruf ist auf seinem Totenschein "Photograph" angegeben. Die verbliebene Familie verließ Basel mit dem Ziel Burgdorf, denn dort, in der Wynigenstrasse N° 338, hatte Auguste Synnberg ein weiteres Foto-Atelier gegründet.

Auguste Synnberg war eine erfahrene Fotografin. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie zusammen mit ihrem Sohn Emil Christian Arthur die Geschäfte in Basel und Burgdorf weiter. 1879 übergab sie das Atelier in Burgdorf an Hugo Kopp und zog mit ihren Kindern nach Chur, um dort ein Atelier zu eröffnen. "Photographie Aug. Synnberg Wwe." Bereits Ende 1880, nach nur einem Jahr, verließ sie Chur, um zu ihrem Sohn Emil Christian Arthur zu ziehen.

Emil Christian Arthur (1857-1920), der eine Ausbildung als Fotograf vorweisen konnte, hatte am 01. Juli 1879 in Luzern eine "Photographische Anstalt" von Hans Hammann übernommen.
Vorgänger:   -
Nachfolger:
Emil Christian Arthur (1857-1920), der eine Ausbildung als Photograph vorweisen konnte, hatte am 01. Juli 1879 in Luzern eine "Photographische Anstalt" von Hans Hammann übernommen.

Ab 1886 führte er zusätzlich zum Atelier mit Stephan Rüttger eine Lithografische Anstalt unter der Firma 'Synnberg & Rüttger'. 1891 überließ Arthur Synnberg das Atelier in der Bruchstrasse 22 in Luzern seinem jüngeren Bruder Emil Georg Matthias, (*12.06.1866 in Rendsburg - † 02.02.1934 in Luzern) der natürlich auch das Fotografenhandwerk erlernt hatte.

Während Arthur sich jetzt von der Fotografie abwandte und dem Handel mit Hotelbedarf zuwandte, baute Emil Georg Matthias das Unternehmen weiter aus.

Er war fotografisch der Aktivste und Bekannteste der Familie. 1896 wurde das Atelier an der Schweizerischen Landesausstellung in Genf "prämiirt". 1909 zog er an die Bruchstrasse 3 und änderte den Namen seines Geschäftes in Synnberg & von Pfyffer. Er war auch einer der ersten Photographen in der Schweiz, der sich intensiv mit der Farbphotographie beschäftigte. Bereits 1906 erschienen seine ersten farbigen Aufnahmen. Emil Synnberg war nicht nur ein klassischer Porträtist, sondern betrieb auch noch einen Postkartenverlag, in dem er verschiedene Ansichtskarten aus der ganzen Innerschweiz vertrieb.

Nach dem Tod von Emil Synnberg am 02. Februar 1934 übernahm Max Synnberg (1913-1962) das Fotoatelier. Max, der einzige Sohn von Emil und Anna Karolina Synnberg-Brunnert, hatte die Ausbildung zum Fotografen im väterlichen Betrieb absolviert. Zusätzlich zu dem Atelier in Luzern hat Max um 1937 eine Filiale in Schüpfheim unterhalten. Max verlor offensichtlich das Interesse an der Fotografie und übernahm um 1940 das bisher von seiner Mutter Anna Synnberg-Brunnert bewirtschaftete Cafe Brasil in Luzern. 1962, kurz vor Vollendung seines 49. Lebensjahres, starb Max Synnberg in Luzern an Herzversagen.

Nach 78 Jahren endete die Photographen-Dynastie der Familie Synnberg in der Schweiz, die ihren Ursprungsort in Rendsburg in Schleswig-Holstein hatte.

Quelle: Synnberg - eine Fotografen-Dynastie mit Bezug zu Uri. - Urner Wochenblatt 139. Jahrgang Nr. 25 vom 04. April 2015 - Autor: Ruedi Gisler-Prunder
     

     
 
     
 
     
140613 - CDV - Rendsburg - Synnberg - Mann mit Brille - recte   140613 - CDV - Rendsburg - Synnberg - Mann mit Brille - verso
Carte de Visite von Emil Christian Arthur
Rendsburger Wochenblatt von 19. 07. 1862

*