Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller
Name, Vorname: |
Christian
Jørgensen |
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* wann und wo: | 25. 06. 1811 in Rackebüll im Kirchspiel Düppel | |
† wann und wo: | 10.12.1878 in Varnæs | |
Familie: | ||
Ursprünglicher Beruf: |
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Ausbildungsorte: | ||
Atelier- standort(e): |
Schnabek Varnæs |
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Zeitraum/ Straße: |
Schnabek, 1848-1858 Varnæs, 1858-1878 |
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Filiale(n): | - | |
Inserate in Zeitungen: |
Siehe unten. | |
Bemerkungen: | Ragebøl, Snogbæk und Varnæs liegen im Süden von Jütland, zwischen Apenrade und Sonderburg. | |
Biographisches: |
Der Malermeister Christian Jørgensen begann 1852, sich als Autodidakt in
der Kunst der Daguerreotypie zu üben. Zunächst beschaffte er sich eine
Kamera, silberbeschichtete polierten Kupferplatten als Bildträger und
die notwendigen Chemikalien. Lieferanten waren die Kunst- und
Papierhandlung von Heinrich Möller in Flensburg, die vorwiegend Platten,
Rahmen und Objektive lieferten, und der Photograph Friedrich Brandt, der
die Photochemikalien und -apparate anbot. Schon bald erkannte er, dass
seine autodidaktische Ausbildung nur bescheidenen Erfolge zeigte. Er sah
ein, dass er fachmännischer Hilfe bedurfte, wenn er als professioneller Fotograf Geld verdienen wollte. Diese Hilfe erhielt er von Friedrich Brandt, der 1852 sein Daguerreotypie-Atelier von Schleswig nach Flensburg verlegt hatte. Während eines Brandt'schen Aufenthalts in Flensburg im Juni 1853 ließ er sich von ihm unterrichten und zahlte dafür 2½ Mk. Im Januar 1854 weihte Brandt ihn in einige Kenntnisse der „höheren“ Atelierdaguerreotypie ein und ließ sich das mit 15 Mk. recht gut bezahlen. Von örtlichen Handwerkern ließ Jørgensen sich aus alten Kirchen- und Schulfenstern ein „Glashaus“ sowie die Inneneinrichtung bauen, in dem er dann sein Atelier einrichtete. Er war nun theoretisch und praktisch gut vorbereitet, mit den nötigen Materialien und Chemikalien versehen und der geplanten Ateliereröffnung nähergekommen. Anfang Mai 1854 eröffnete er sein Atelier in Snogbæk. Er gab die Eröffnung am 22., 24. und 27. Juni 1854 in gleichlautenden Anzeigen im „Den danske Slesviger“ bekannt. Das Atelier war an einem Tag in der Woche geöffnet. Vermutlich war er auch als Wanderdaguerreotypist auf Familienfeiern Jahrmärkten und Ringreiterfesten in der näheren Umgebung tätig. Seine Erwartungen, dass sich die von ihm geleisteten Investitionen schnell amortisieren würden, erfüllten sich anscheinend nicht. Während seiner dreijährigen Tätigkeit als Daguerreotypist, von 1854 bis 1856, konnte er kaum mehr als 300 Aufnahmen absetzen. Im März 1855 annoncierte er ein letztes Mal im „Den danske Slesviger“. Von 1855 an widmete sich Jørgensen wieder mehr seinem Handwerk, der Stubenmalerei, vernachlässigte aber auch nicht die Lichtbildnerei. In der Mitte der 1850er Jahre wurde die bis dahin dominierende Lichtbildkunst der Daguerreotypie allmählich durch die Kalotypie und die Erfindung des Naßplattenkollodiumverfahrens abgelöst. Auch Jørgensen machte sich bei einem Besuch in Flensburg im März und September 1855 mit dem neuen Verfahren vertraut. Am 25. November 1856 heiratete er die 28jährige Anna Maria Hansen. |
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Vorgänger: | - | |
Nachfolger: | - | |
Quelle: | Uwe Steen: Christian
Jørgensen - der erste Dorfdaguerreotypist in Schleswig-Holstein. Nordelbingen. :Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte, Band 59. Heide in Holstein: Verlagsanstalt Boyens & Co., 1990. |
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