Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller
Name, Vorname: |
Caroline Hammer |
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* wann und wo: | 28. 10. 1832 in Hulerød | |
† wann und wo: | 12. 01. 1915 in Fredensborg | |
Familie: | ||
Ursprünglicher Beruf: |
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Ausbildungsorte: | ||
Atelier- standort(e): |
Wyk auf Föhr | |
Zeitraum/ Straße: |
Wyk, Haus am Sandwall, ab ca. 1860 | |
Filiale(n): | - | |
Inserate in Zeitungen: |
- | |
Bemerkungen: Die Dänin Caroline Hammer war die erste Fotografin auf der Nordseeinsel Föhr und gehörte zugleich der ersten Generation selbständiger Atelierinhaberinnen an. Wo und wann sich Caroline Hammer die Kenntnisse der Fotografie angeeignet hat, ist nicht bekannt. Die Anregung könnte von einem der reisenden Wanderphotographen stammen, die das Seebad Wyk besucht haben. Eventuell war es Friedrich Brandt aus Flensburg, der Ihr die notwendigen Fähigkeiten für die Ausübung des Handwerks vermittelte. Friedrich Brandt (1823-1891) war ein in Schleswig-Holstein sehr bekannter und anerkannter Fotograf, der auf seinen Reisen u.a. auch Ansichten von Wyk auf Föhr anfertigte. Es ist anzunehmen, dass Caroline Hammer ihre Ausrüstung von Friedrich Brandt bezog, der neben der Atelierarbeit auch einen erfolgreichen Handel mit Fotochemikalien und -zubehör betrieb. Caroline Hammer zog um Mitte der 1850er Jahre mit ihrem Vater und den drei Schwestern nach Wyk auf Föhr. Der Bruder, Kapitänleutnant Otto Christian Hammer, war auf Föhr zum Kreuzzoll-, Leuchtfeuer- und Wachtinspektor für die Westküste beordert worden. Anfang der 1860er Jahre eröffnete Caroline Hammer ein „Fotographisches Atelier“. Im Jahr 1872 warb sie in der Zeitung „Die Westensee Inseln“ mit einer Annonce um Kunden. Ihre zwischen 1860 und 1880 entstandenen Freilichtaufnahmen sind die frühesten fotografischen Dokumente des Nordseebades Wyk. Während im Strandatelier der Fotografin Porträts der Bewohner und Besucher der Insel entstanden, hielt sie bei ihren fotografischen Streifzügen in die nähere Umgebung einzelne Gebäude, die Wyker Promenade sowie Badekarren und Segelboote fest. Immer wieder zog es sie nach draußen, auch wenn diese "Reisen um das Atelier" mit erheblichem Aufwand verbunden waren. Es entstanden "... Bilder, die noch das "alte Wyk" aus der Zeit vor dem großen Brand von 1869 zeigen, als am Sandwall reetgedeckte Fischerkaten einträchtig neben mondänen Villen standen und die Häuser noch Gärten hatten, die bis zum Strand reichten." Petra Kölschbach. |
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Biographisches: "Mit wachen Augen, ein wenig spöttisch, sieht sie auf Fotos den Betrachter an - da ist nichts von dem unterwürfig gesenkten Blick, der sonst oft bei Frauenporträts aus dem 19. Jahrhundert auffällt." Sie führte "... in einer Zeit, als ihre Geschlechtsgenossinnen entweder abhängige Ehefrauen oder nicht minder abhängige "alte Jungfern" waren, ein selbstbestimmtes Leben, konnte als Unternehmerin für ihr eigenes Auskommen und für das ihrer Schwestern sorgen," schreibt Petra Kölschbach in einer Besprechung der 2011 in Alkersum
im Museum Kunst der Westküste (MKDW) – Quelle:
https://www.shz.de/1254591 ©2021
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useumim Museum Kunst der Westküste (MKDW) – Quelle:
https://www.shz.de/1254591 ©2021
useum 'Kunst der Westküste' (MKDW)präsentierten Sonderausstellung über diese frühe Fotografin. - Quelle: a. a. O. Ein größerer Bestand von erhaltenen Glasplattennegativen befindet sich heute im Archiv der Fotografin Ane Ingwersen in Wyk auf Föhr. Dies ist dem glücklichen Umstand zuzuschreiben, dass das verbleibende Bildmaterial von Caroline Hammer an Georg Koch aus Schleswig überging, der das Atelier als saisonale Filiale um 1880 übernommen hatte. Dieser übergab das Atelier und die dort lagernden Fotobestände dem später in Wyk ansässigen Fotografen Wilhelm Müller. Das fotographische Archiv ging dann in die Hände seines Nachfolgers Hans-Daniel Ingwersen über, der den historischen Nachlass von Caroline Hammer weiterhin verantwortungsvoll verwahrte und ihn seiner Tochter Ane Ingwersen hinterließ. Ihre nationale Orientierung nach Dänemark lässt sich auch daraus erkennen, dass sie sich 1881 der „Dansk fotografisk Forening“, der Vereinigung dänischer Fotografen anschloss. Vermutlich verließ Caroline Hammer in dieser Zeit die Insel Föhr und ging nach Dänemark zurück. In Fredensborg erwarb sie 1891 ein Haus, und dort ist sie 1915 hochbetagt gestorben. |
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Vorgänger: | ||
Nachfolger: |
Anonnce in: 'Die Westensee Inseln', Mai 1872 |
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