Die Rückseiten der Atelierräume wurden oft mit festen oder variablen
Tapeten (die sogenannte 'Kulisse') versehen, um die/den Dargestelle(n)
VOR erhebende, romantische, antikisierende, auf jeden Fall aber
illusionistische Hintergründe stellen zu können. (Die Fotografen
übernahmen hierbei ein Gestaltungsprinzip der Malerei, denn
Landschaftshintergründe fanden sich bereits in der gemalten
Portraitkunst der Renaissance. Um kleineren, über wenig Budget
verfügenden Ateliers "die Möglichkeit zu bieten, ihren Kunden
verschieden gemalte Hintergründe zur Auswahl zu stellen, war um 1880
sogar ein Hintergrundturnus eingerichtet worden, bei dem diese im
Abonnement leihweise zur Verfügung gestellt wurden." Fritz Kempe.
Nachwort in: Elke Dröscher (Hrsg.): Kinder-Photo-Album. Dortmund 1980,
S. 190. Dreh- und Angelpunkt dabei war aber die optische
Aufrechterhaltung dieser Illusion. Sie wurde oft, hier im gezeigten
Beispiel, durch unsaubere Verarbeitung zerstört.
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