Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller
Name, Vorname: |
Carl August Friedrich Mencke |
|
* wann und wo: | 03. 09. 1822 in Itzehoe | |
† wann und wo: | 21. 12. 1861 in Hamburg (laut dem Leichenregister der St. Catharinenkirche zu Hamburg, 1861. Lfd. Nr. 328). | |
Familie: Carl August Friedrich Mencke war das erste Kind seiner Eltern, des Regimentschirurgen und Kriegsraths Hermann Anton Mencke und Ida Charlotte, geb. Zachariae. |
||
Ursprünglicher Beruf: |
Offizier (Secondeleutnant) |
|
Ausbildungsorte: | ||
Atelier- standort(e): |
Hamburg |
|
Zeitraum/Straße: 1852 Neuer Wall 6 1853 Neuer Wall 52 1856-1865 Bleichenbrücke 21 (Das Gebäude Neuer Wall 52 lag unmittelbar an der Ecke Bleichenbrücke. Möglicherweise handelte es sich daher bei der Adresse: „Bleichenbrücke 21“ lediglich um einen zusätzlichen Hauseingang) 1866-1869 Neuer Wall 48 |
||
Filiale(n): | Keine | |
Inserate in Zeitungen: |
Siehe unten. |
|
Bemerkungen: Ein weiterer Fotograf, der in seinem Atelier ausgebildet wurde, war Gottfried Heinrich Julius Lüttgens, der von 1861 bis 1874 in Hamburg, Adolphsbrücke 8 ein Fotoatelier betrieb. |
||
Biographisches: Nach dem Besuch der Gelehrtenschule in Glückstadt studierte August Mencke von 1839 bis 1842 in Bonn, Heidelberg, Berlin und Kiel Jura. Während des Ersten Deutsch-Dänischen Krieges 1848-1851 diente er als Offizier in der Schleswig-Holsteinischen Armee. Er war als Secondeleutnant im 2. Infanterie-Bataillon in Lütjenburg stationiert. Dort lernte er auch seine Frau Albertine Christiane, geborene Jürgens, kennen. Den 29jährigen ehemaligen Offizier zog es nach Hamburg, wo er Anfang 1852 im Neuen Wall 6 das Photoatelier A. Mencke eröffnete. Ein Jahr darauf zog er in das ehemalige Atelier des 1850 verstorbenen Daguerreotypisten Hermann Biow in der dritten Etage des Neuenwalls 52 um. Fortan firmierte er unter „A. Mencke et Comp.“ 1856 übernahm Carl von Zeska das Atelier, nachdem August Mencke im Jahr zuvor in die Bleichenbrücke 21 umgezogen war. Seine Partner dürften die ebenfalls aus der Armee entlassenen Hauptleute Carl Friedrich la Croix und Carl von Zeska (1819-1901) gewesen sein. Sie gaben auf ihren Photos ebenfalls den Neuenwall als Adresse an. (Quelle: Helmuth Borth: Camminer Gespräche. Norderstedt, 2019. ISBN-13: 9783734775666). Zitat S. 113f. Sein wesentlich jüngerer Bruder, Johannes Peter Wilhelm Hermann, der von ihm in Hamburg zum Fotografen ausgebildet wurde, eröffnete später ein eigenes Atelier im Garten, Großen Bleichen No. 11. Daß A. Mencke durchaus mehr im Blick als das "Brot- und Butter-Geschäft" der Portraits, zeigen seine Beteiligung an Fotografie-Ausstellungen im In- und Ausland, zum Beispiel in Paris, 1861. Nach dem frühen Tod von August Mencke im Dezember 1861 führte seine 22-jährige Witwe, Albertine Christiane, geb. Jürgens, (geb. 01. 02. 1839 in Lütjenburg - verstorben 14. 10. 1897 in Hamburg) das Atelier weiter und nannte es „Photographisches Institut A. Mencke & Co.", wie eine Annonce ausweist. Vermutlich hat ihr Schwager ihr zunächst zur Seite gestanden, aber ein Zeitungsinserat verdeutlichte die Trennung beider Ateliers und formulierte die jeweilige Eigenständigkeit. Albertine Christiane heiratete wieder: Dr. Ernst Mevert, geboren am 3. 3. 1835 in Neumühlen im Bückeburgischen. Er hielt sich nach Beendigung seiner Studien sechs Jahre in England und Frankreich auf, lebte nach der Verehelichung bis 1883 in Wandsbek, verzog dann nach Paraguay. Zusammen mit ihrem neuen Ehemann gründete sie 1873 den Verlag 'A. Mencke & Co. Verlagsinstitut in Wandsbeck bei Hamburg', der sich sehr erfolgreich auf Aufnahmen von deutschen Herrenhäusern und Schlössern spezialisierte. Basis für diese Tätigkeit war ein guter Fundus an Glasplatten-Negativen, den die Witwe von ihrem ersten Mann übernehmen konnte. Die Nachfrage nach diesen hochwertigen, großformatigen Fotografien muß enorm hoch gewesen sein, denn der Fotoverlag A. Mencke & Co. versuchte 1873, gleich mehrere Landschafts-Fotografen anzuwerben, wie aus einer einschlägigen Annonce hervorgeht. Die angestellten Fotografen zogen dann für den Fotoverlag über Land. "Sie fertigten die Aufnahmen in einem Kontaktverfahren, bei dem die Formate der Abbildungen den Formaten der Negative entsprachen." 1867 kam ein Album mecklenburgischer Schlösser und Güter heraus. "Das Album vereinte fast 400 Aufnahmen von Gutshäusern, Schlössern, Hofanlagen, Parkansichten und Landschaften. Die Bilder wurden nicht nur als Album angeboten, sondern aufgezogen auf Karton auch einzeln." Borth, a.a.O., S. 114. Als Schriftsteller war es ihr Ehemann gewohnt, klug mit Worten umzugehen und die anvisierten Kundschaft mit sprachlichen Mitteln einzufangen. Über die Aufnahmen im Album heißt es dementsprechend: es werde jeweils "der Aufnahmepunkt mit künstlerischem Blicke" gewählt und die Schärfe der Bilder ließe nichts zu wünschen übrig, "man sieht des Blatt am Baume, jeden Schilfhalm im Wasser." Borth, a.a.O., S. 116. |
||
Vorgänger: | - | |
Nachfolger: | Witwe A. Chr. Mencke/Dr. Ernst Mevert. |
|
||||