Bildlexikon von Uwe Lüthje
und Dr. Horst Otto Müller


Name, Vorname:

Her[r]mann Eduard Lorenzen
* wann und wo:   18. 09. 1825 in Altona
† wann und wo:   30. 10. 1858 in Hamburg
Familie:Seine Eltern waren der Schlossermeister Carl Ludwig Lorenzen und Johanna Catharina, geb. Albers in Altona.
Ursprünglicher
Beruf:
  Er diente als Sekonde-Leutnant im
2. Jäger-Corps.
Ausbildungsorte:    
Atelier-
standort(e):
  Hamburg
Zeitraum/
Straße:
 
ab August 1851 Neuerwall 27


Filiale(n):   Keine
Inserate in
Zeitungen:
 
Siehe unten.
Bemerkungen:
1852/53 war vermutlich Waldemar Renard (geboren 27.02.1817 auf Friedrichshof/Gut Knoop, gestorben 22.09.1901 in Stockholm) sein Compagnon. Waldemar oder Woldemar, der jüngere Bruder von Gregor Renard, war ab 1851 als reisender Daguerreotypist in Schleswig Holstein, Norwegen und Schweden aktiv
Biographisches:
Am 23. August 1851 trat Hermann Lorenzen erstmals mit einer Annonce als Daguerreotypist in Erscheinung. Da er nicht nur an Hamburger, sondern auch an Altonaer Kunden interessiert war, inserierte er mehrfach ebenfalls in den "Altonaer Nachrichten". Schon im Sommer des Folgejahres brachte er der Kundschaft zur Kenntnis, daß es im Neuerwall 27 ein neu erbautes Atelier gibt. Er heiratete Lucie Nissen.

1855 zog er einige Häuser weiter in sein neu erbautes Atelier, Neuerwall 22. Wie alle Fotografen war Lorenzen bemüht, neben den üblichen Portrait-Aufnahmen auch etwas Besonderes anbieten zu können: in diesem Fall waren es die damals in Mode kommenden Stereofotografien.

Am 30. Oktober 1858 starb Hermann Lorenzen im 33ten Lebensjahr. Der Betrieb des Ateliers wurde vorübergehend eingestellt. Erst im März 1859 zeigte die Witwe an, dass das Daguerreotyp- und Fotografie-Atelier wieder eröffnet ist.

Die Witwe, Lucie Magdalena (1829-1910), führte das Atelier weiter. Ihr zur Seite stand Waldemar Renard, den sie aus früherer Zeit kannte. Ihr verstorbener Mann und Waldemar Renard hatten gut zusammengearbeitet und sich schätzen gelernt, so dass sie sich seiner erinnerte und ihn bat, sie bei der Führung des Geschäftes zu unterstützen. Die neue Stelle war so interessant für ihn, dass er sie bis 1861 einnahm. In dieser Zeit kamen die junge Witwe und er sich auch persönlich näher. Der Konkurrenzdruck unter den Fptografen in der Hansestadt war zu der Zeit enorm. Das 'Hamburgische Adressbuch 1861' nennt vierundfünfzig Daguerreotypisten bzw. Photographen (bei damals knapp 179.000 Einwohnern).

Waldemar Renard und die Witwe Lorenzen, seine spätere Frau, rechneten sich in einer der skandinavischen Hauptstädte bessere berufliche Chancen aus. Sie verkaufte 1861 das Atelier an den Photographen Heinrich Mandello. Waldemar Renard und seine Braut verließen 1861 Hamburg und zogen nach Christiania, wo sie noch im selben Jahr heirateten. 1865 oder 1866 verließen sie Norwegen und zogen nach Stockholm, wo sie bis zu ihrem Tod blieben.
Vorgänger:   -
Nachfolger:   Im Atelier Neuerwall 27: Rudolph Turnau & Co. - Im Atelier Neuerwall 22: Lucie Magdalena Lorenzen (Witwe).

   
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 23. 08. 1851 - Detail
 Hamburger Nachrichten, Ausgabe vom 23. 08. 1851
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 21. 02. 1852 - Detail
Altonaer Nachrichten, Ausgabe vom 21. 02. 1852.
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 24. 06. 1852 - Detail
Hamburger Nachrichten, Ausgabe vom 24. 06. 1852.
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 08. 02. 1853 - Detail
Hamburger Nachrichten, Ausgabe vom 08. 02. 1853.
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 09. 05. 1855 - Detail
Hamburger Nachrichten, Ausgabe vom 09. 05. 1855.
(Eine nahezu identische Annonce erschien in den
'Altonaer Nachrichten' am 19. 05. 1855).
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 01. 12. 1855 - Detail
Hamburger Nachrichten, Ausgabe vom 01. 12. 1855.
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 03. 11. 1858 - Detail
Hamburger Nachrichten, Ausgabe vom 03. 11. 1858.
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 05. 03. 1859 - Detail
Hamburger Nachrichten, Ausgabe vom 05. 03. 1859.
Lorenzen - Hamburger Nachrichten vom 12. 04. 1859 - Detail
Hamburger Nachrichten vom 12. 04. 1859.

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