* Hofphotograph in Persien zu sein ist keine so
leichte Sache. Vor einiger Zeit ließ der Schah von Persien seinen
Photographen, einen Franzosen, kommen und befahl ihm, einen Tiger zu
photographiren. Mit schlotternden Knien und zitternden Händen richtete
der Photograph seinen Apparat gegen das wilde Thier, das sich in
wilden Sprüngen erging und man erwartete jeden Augenblick, daß der Tiger
sich mit einem Sprunge auf die Maschine stürze und Jenem, der sich
hinter ihr verbarg. Unnütz zu sagen, daß es trotz aller angewandten
Bemühung unmöglich war, ein Bild des Tigers zu machen; der ungeduldige
Schah machte dem unglücklichen Künstler Vorwürfe, daß er nichts verstehe
und von demselben in Kenntniß gesetzt, daß die Beweglichkeit des
schreckichen Thieres Ursache am Nichterfolge sei, ließ er eine Henne
kommen. Der Erfolg war durchaus kein besserer und Se. Majestät gerieth
derart in Wuth, daß er außer sich schrie, er verstehe nicht, zu was dann
die Photographie nütze sei. |