Motivgalerie: Berufsstände,
nach Arbeitsfeldern gelistet
Lichtbilder mit berufsständigen Darstellungen im Betrachtungszeitraum
sind selten. Der dänische Fotografie-Forscher Bjørn Ochsner
schreibt dazu:
"Auch in Dänemark hat die Fotografie eine augenfällige soziale
Schlagseite. Die Begüterten wurden von den führenden Fotografen verewigt
und bekamen schöne, haltbare Bilder, die die Empfänger sorgfältig
aufbewahrten. Die Begüterten bestellten oft viele Stücke, die verteilt
wurden in einem grösseren Kreis, der, wie sie selbst, gute Möglichkeiten
hatte[,] die Fotografien vorzüglich aufzubewahren, nämlich in
gut geeigneten Räumlichkeiten, mit wenig Umziehen usw. Die Armen
konnten sich im vorigen Jahrhundert nicht leisten[,] sich fotografieren
zu lassen. Nur selten liess die Herrschaft die Hausangestellten
fotografieren, einen beliebten Kutscher mit seiner Peitsche, eine
wohlgelittene Amme [...]. Und weil Fotograf und Buchhändler dabei
verdienen konnten[,] wurden auch einige malerische Figuren wie die
städtischen Trommelschläger und wohlbekannten Sonderlinge verewigt.
Das[s] die Leute so selten an der Arbeit fotografiert wurden[,] ist wohl
vor allem der damals schwachen Lichtempfindlichkeit der Optik ..."
geschuldet. |
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Bjørn Ochsner: Fotografen in und aus Dänemark bis einschließlich
1920, Band 1 (A-F). Ohne Ort: Bibliothekscentralen Forlag, 1986, S. 21. |